STREM

 

Luftbild Strem 2

Der Name Strem läßt sich auf das slawische Strm zurückführen (slov. Strémen = Faden, Arm, Strahl, auch Steigbügel). So konnte Strem ebenso wie Glasing von Slawen bewohnt gewesen sein. Die erstmalige urkundliche Nennung finden wir aus dem Jahre 1443. Auf eine noch frühere Besiedelung weisen drei Hügelgräber aus der Römerzeit hin.

Eine mittelalterliche Befestigung auf dem "Schloßriegel" in der Nähe des Ortes und die "Galgenlahn" mit dem Verweis auf Gerichtsbarkeit weisen auf die Bedeutung des Ortes hin. In einer Urkunde aus 1544 wird auch die Stremer Mühle genannt, die in der Nähe des Schlossriegels lag.

Wegen der Nähe zu Güssing wird Strem auch in den Kämpfen 1273, 1289, 1327, 1456, 1495 und 1532 stark gelitten haben. Außerdem wäre zu berichten, dass 1622 Bethlens Krieger im Ort 27 Häuser niederbrannten, in den Jahren 1704 und 1706 die Kuruzzen die ganze Gegend ausplünderten und versengten.

Ferdinand III hatte die überstandenen Kriegsjahre vor Augen, als er in der Marktbestätigung vom 8. Mai 1647, als vor über 350 Jahren ausführte: "Weil durch die Unbilligkeit verflossener Zeiten einige Marktflecken und Besitzungen so verwüstet wurden, daß von denselben einige zur Abhaltung des Marktes gar nicht tauglich wären, flehte Graf Adam von Batthyány vor unserer Majestät demütigst, daß wir nicht nur die Markt-Gerechtigkeiten gütigst annehmen und bestätigen, sondern auch von gewissen Orten auf andere vorteilhaftere Marktflecken und Besitzungen übertragen und darüber unseren Freyheitsbrief zu erlassen für würdig erachten mögen. Auf die demütige Bitte des genannten Grafen Adam von Batthyány bestätigen wir also im Bezirk Strem befindlicher Besitzung Strem zwey freye Märkte, einen am Pfingstmontag und den anderen aber am Feste des hl. Klemens Papstes und Märtyrers".

Diese Marktbestätigung wrude in der Komitatssitzung der Adeligen in Steinamanger am 9. Dezember 1647 verkündet.

Am 7. Mai 1950 wurde das Marktrecht neuerlich verliehen, diesmal aber mit dem Recht zur Abhaltung von vier Märkten: Florianimarkt (Sonntag nach dem 3. Mai), Antonimarkt (Sonntag nach dem 12. Juni), Stefanimarkt (Sonntag nach dem 19. August) und Martinimarkt (11. November).

Schon in der ungarischen Zeit vor 1900 hatte die Gemeinde Strem ein Wappen - eine Pflugschar, überhöht durch ein schwarze Kugel, umrahmt von zwei unten verschränkenden grünen Lorbeerzweigen. Mit der Urkunde vom 14. Feber 1935 wurde der Gemeinde das Recht zur Führung dieses Wappens von der Burgenländischen Landesregierung verliehen.

Die Namen der Batthyánischen Untertanen waren im Jahr 1693: Fabics, Kironovics, Tomsics, Piplics, Resetarits, Garger, Saier, Trinkel, Rekker, Hoarer, Pfaifer, Siffer, Stindl, Trautmann, Kohler, Blaskovics, Tuvlunitz, Stipsics, Fait. Diese besaßen 8 Pferde, 10 Ochsen, 16 Sterzen, 25 Kühe, 22 Kälber. Die meisten von ihnen hatten eine Viertelsession Grund, einige besaßen ein Halb- und eine ganze Session.

1745 finden wir noch die Namen: Tunst, Schabhirtl, Marth, Koch, Medl, Deutsch, Friedmann, Weinhofer, Pinter, Kädner, Unger, Klepeis, Kern, Kepel, Gratzer, Oswald, Schersteritsch, Eyssner, Fandl.

1756 verordnete die Herrschaft, daß die Dorfschaften am Neujahrstag wie früher berechtigt sind, bis zur herrschaftlichen Bestätigung, einen Richter zu wählen. 1843 machte die Herrschaft einen Dreiervorschlag und die Dorfschaft wählte einen der vorgeschlagenen als Richter.

Die heutige Kirche wurde 1852 erbaut, davor gab es eine hölzerne. Vor dem ersten Weltkrieg wurden zwei Glocken für Kriegszwecke abgegeben. 1922 verkaufte man die dritte und schaffte drei neue Glocken bei der Firma Szabo in Graz an.

1812 hatte Strem 535 Einwohner, 1923 waren es 688 und derzeit liegt die Zahl bei 574. Die ersten Amerikaauswanderer des Südburgenlandes kamen aus Strem und viele Stremer verließen ihre Heimat und nur wenige sind in ihre Heimat zurückgekehrt.